Diabetische Retinopathie

So schnell wie möglich behandeln

 

Ein Diabetes (Zuckerkrankheit) schädigt unbehandelt oder bei nicht ausreichender Therapie die Blutgefäße. Diese Schädigungen können auch die Gefäße der Netzhaut betreffen. Eine Behandlung sollte möglichst frühzeitig beginnen.

Diabetische Retinopathie

Was ist das eigentlich?

Die
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diabetische Retinopathie
ist eine durch
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Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
hervorgerufene Erkrankung der
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Netzhaut (Retina)
.

Die Netzhaut ist mit 0,2 bis 0,3 mm extrem dünn. Sie wird durch winzige Blutgefäße mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.
Nur durch eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff kann die Netzhaut ihre zahlreichen Funktionen aufrechterhalten.

Besteht eine Zuckerkrankheit mit erhöhten Blutzuckerwerten über einen längeren Zeitraum, hat dies auch Auswirkungen auf die Blutgefäße der Netzhaut. Es bilden sich Gefäßverschlüsse und die Gefäßwände verändern sich. Die Gefäße werden brüchig, so kann Flüssigkeit in das benachbarte Gewebe austreten. Es kommt zu Einblutungen, Ablagerung von Fett und Eiweiß und kleinen Gefäßerweiterungen.

Das Auge wird nicht mehr ausreichend mit den nötigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Infolge dieser Unterversorgung wird die Netzhaut geschädigt.

Formen

Der diabetischen Retinopathie

Unterschieden werden bei der Retinopathie eine frühe und eine fortgeschrittene Form. Es bestehen erhebliche Unterschiede im Krankheitsbild und in den Behandlungsmöglichkeiten.

 

  • 1. Nicht proliferative diabetische Retinopathie

Sie ist das Anfangsstadium der Retinopathie. In dieser Phase bilden sich noch keine neuen Gefäße.

Im Anfangsstadium beschränken sich die Veränderungen auf die Netzhaut. Es kommt zu kleinen Aussackungen der Gefäße (Mikroaneurysmen), Ablagerung von Fett und Eiweiß sowie zu punktförmigen Einblutungen. Die Versorgung der Netzhaut ist reduziert.

Die durch diese Veränderungen hervorgerufenen leichten Sehstörungen sind gut zu behandeln. Häufig bilden sich die Gefäßschäden im frühen Stadium bei einer guten Blutzucker- und Blutfetteinstellung zurück. Sie selbst können auch maßgeblich zur Besserung beitragen, indem Sie
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Risikofaktoren
wie Rauchen und Übergewicht vermeiden.


 

  • 2. Proliferative diabetische Retinopathie

Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, wird die Netzhaut immer schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Der Organismus versucht diesen Mangel durch Bildung neuer Blutgefäße im Auge auszugleichen. Die neuen Gefäße sind allerdings nicht stabil, sie reißen leicht und dadurch kommt es zu Blutungen. Wenn diese neugebildeten Blutgefäße in den
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Glaskörper
einwachsen und es dort zu einer Blutung kommt, kann sich die Sehfähigkeit plötzlich und stark verschlechtern.

  • Diabetische Makulopathie (Diabetisches Makulaödem)

Bei einer diabetischen Makulopathie ist der Punkt des schärfsten Sehens in der Mitte der Netzhaut (Macula) betroffen.

Wenn es durch Schädigung der Netzhautgefäße zu einer Flüssigkeitsansammlung und Verdickung der Netzhaut, der
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Makula
kommt, spricht man von einem diabetischen Makulaödem.

 

Eingeschränktes Sehvermögen

bei diabetischer Retino- / Makulopathie

Es gibt unterschiedliche Symptome, die ein Hinweis auf eine
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diabetische Retinopathie
/ diabetische Makulopathie sein können. Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichnen bei sich feststellen, sollten Sie dringend einen Augenarzt aufsuchen.

Die Symptome

Die Diagnose

So schnell wie möglich

Je früher eine
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erkannt wird und je eher die Behandlung beginnt, umso größer sind die Aussichten für eine erfolgreiche Therapie.

Zur Diagnose stehen dem Augenarzt verschiedene Methoden zur Verfügung.


  • Spiegelung des Augenhintergrundes (Fundoskopie)

Die Untersuchung zu Feststellung von diabetischen Netzhautveränderungen ist für den Patienten schmerzfrei und nicht belastend. Die Pupille wird mit Augentropfen erweitert, um einen besseren Einblick auf die Netzhaut zu erhalten.


  • Ultraschall

Sollte die Sicht auf den
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Augenhintergrund
nicht möglich sein (z. B. bei einer Glaskörperblutung), erfolgt die Untersuchung mittels Ultraschall.

  • Optische Cohärenz­­tomographie (OCT)

Die optische Cohärenztomographie ist eine schmerz- und berührungsfreie Untersuchung. Mit ihrer Hilfe werden hochauflösende dreidimensionale Bilder von der Netzhaut erzeugt. So werden Netzhautstrukturen und auch deren Veränderungen ganz exakt dargestellt und können vermessen werden. Diese Untersuchung eignet sich sehr gut, um den Verlauf der Erkrankung und den Therapieerfolg zu überwachen.

  • Fluoreszenz­­angiographie

Die Fluoreszenzangiographie ist ein Verfahren zur bildlichen Darstellung der Blutgefäße.

Um die Blutgefäße sichtbar zu machen, wird ein geeigneter Farbstoff in eine Armvene injiziert. Das Kontrastmittel gelangt über die Blutgefäße in die Netzhaut. 

Dort werden Bilder aufgezeichnet, auf denen der Augenarzt erkennen kann, wie schnell sich der Farbstoff in den Gefäßen verteilt und wo Gefäße undicht sind.

Anhand dieser Auswertung erhält der Augenarzt wichtige Hinweise über das Ausmaß der Gefäßschädigungen und zur Wahl der passenden Therapie.

 

Die Behandlung

Individuell abgestimmt

Die beste Behandlung ist eine frühzeitig beginnende gute Stoffwechseleinstellung, damit eine
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erst gar nicht auftritt.

Wenn aber eine
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diagnostiziert ist, gibt es je nach Stadium der Erkrankung verschiedene Behandlungsansätze.

  • Injektionstherapie

In der Behandlung des diabetischen Makulaödems mit fovealer Beteiligung haben sich in den letzten Jahren durch moderne Medikamente neue Behandlungsmöglichkeiten ergeben.

Injektionen von Wirkstoffen direkt in den
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Glaskörper
des Auges (intravitreale Injektion) haben sich inzwischen als eine erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeit etabliert.

Meistens sind mehrere Injektionen notwendig, die für den Patienten nahezu schmerzfrei sind.

Zwei Wirkstoffgruppen stehen zur Verfügung:

  • Medikamente, die das Gefäßwachstum hemmen (VEGF-Blocker)
    Ein Botenstoff (VEGF), der das Gewächswachstum steuert, tritt bei einem Makulaödem stark vermehrt auf. Wird dieser Botenstoff gehemmt, normalisiert sich das Gefäßwachstum. Die Schwellung der
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    Makula
    geht zurück.

  • Zur Begriffsdefinition
    Kortikosteroidpräparate

    Sie können ein diabetisches Makulaödem positiv beeinflussen.


  • Netzhaut-Lasertherapie

Bei einer proliferativen diabetischen Retinopathie oder bei bestimmten Formen der diabetischen Makulopathie muss eine Lasertherapie durchgeführt werden. Hierbei wir die Netzhaut mit 1.000 bis 2.000 Laserherden gitterförmig verödet. Dadurch erreicht man ein besseres Verhältnis zwischen dem Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf. Die intakten nicht behandelten Bereiche der Netzhaut können besser mit Sauerstoff versorgt werden.

Auch in der Behandlung des diabetischen Makulaödems kommt die Laserbehandlung zum Einsatz. Ziel ist es, die Leckage der Gefäße zu stoppen.


  • Vereisung der Netzhaut (Kryokoagulation)

Wenn Eintrübungen des Glaskörpers die Sicht auf die Netzhaut einschränken, ist eine Laserbehandlung nicht möglich. In diesen Fällen kann eine Behandlung der peripheren Netzhaut mit einer Kryokoagulation (Vereisung) erfolgen. Dabei wird die Netzhaut an verschiedenen Stellen bei ca. –80 °C vereist, hierdurch werden gezielt Vernarbungen erzeugt. Ziel der Behandlung ist auch hier, ein besseres Verhältnis zwischen dem Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf zu erreichen.


  • Mikrochirurgischer Eingriff (Pars-plana-Vitrektomie)

In bestimmten Fällen, wie bei andauernder Blutung oder bei einer Netzhautablösung, muss ein mikrochirurgischer Eingriff im Augeninneren vorgenommen werden. Ziel des Eingriffs ist die Entfernung von Trübungen des Glaskörpers, die meistens durch Glaskörperblutungen entstanden sind, oder die Befestigung einer abgelösten Netzhaut.


Nutzen Sie unser Beratungsangebot

Welche Behandlung für Sie die richtige ist, kann nur der behandelnde Arzt anhand der diagnostischen Daten entscheiden.
Unsere Spezialisten für
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Netzhauterkrankungen
beraten Sie gerne.

Umfassende Vorsorge ist die beste Behandlung

  • Regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt
    Ist bei Ihnen eine Zuckerkrankheit festgestellt worden, sollten Sie jedes Jahr den Augenarzt zu einer Vorsorgeuntersuchung aufsuchen. Nur so kann eine Retinopathie frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Ihr Beitrag für bessere Aussichten

  • Auf eine gesunde Ernährung achten
  • Normalgewicht anstreben oder erhalten
  • Regelmäßige Bewegung
  • Einstellung des Rauchens
  • Alkohol in Maßen

Diabetische Retinopathie?

Vereinbaren Sie bitte so schnell wie möglich einen Termin.

Wenn Sie glauben, an einer diabetischen Retinopathie zu leiden, verlieren Sie keine Zeit und vereinbaren Sie sofort einen Untersuchungstermin.

Tel. 0228 8303 120

Denn je früher eine Behandlung beginnt, umso größer sind die Chancen für einen Erhalt des Sehvermögens. Nach exakter Diagnose wird der behandelnde Arzt mit Ihnen die für Sie besten Behandlungsmöglichkeiten besprechen.